Pfarrkirche St. Martin

Die Schönheit der Kirche St. Martin besticht durch die herausragende Architektur ihres Ostchores, die spätgotischen Netzgewölbedecke des Hauptschiffs und die monumentalen Wandgemälde von 1240/1250 des Mittelschiffs.

Aber es sind nicht nur die "Fachleute", die den steilen Weg hinauf zur alten Pfarrkirche finden; immer mehr Besucher der Stadt Linz beziehen das exponierte Gotteshaus in ihren Rundgang ein und möchten eingehender über dessen komplexe Geschichte informiert werden, z.B. bei der klassischen Stadtführung inklusive Kirchenführung.

Seit dem Jahre 1206 steht die alte Pfarrkirche am (damals) höchsten Punkt der Stadt Linz und wurde im Jahr 1214 geweiht.
Neben besonderen Gottesdiensten, Hochzeiten und Taufen bietet St. Martin auch für Ausstellungen historischer und zeitgenössischer Kunst und Konzertveranstaltungen einen beeindruckenden Raum. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und die Geschichte der Kirche St. Martin finden Sie unter Homepage www.linz-kirche-sankt-martin.de

Sankt Martin - nicht "nur" ein kulturelles Juwel, sondern besonders ein Ort der Stille und des Gebetes.
Verbinden Sie Ihren Besuch der "Bunten Stadt am Rhein" vielleicht mit einem Moment der Stille in der schönen alten Kirche St. Martin.

Geschichte

Die alte Pfarrkirche St. Martin entstand ab 1206 in mehreren Bauphasen anstelle eines fränkischen Vorgängerbaus. Die dreischiffige Pfeileremporenbasilika weist dementsprechend spätromanische wie auch früh- und spätgotische Bauelemente auf. Älteste Bauteile sind der Turm und das Langhaus, wobei der steile Turmhelm erst zu Beginn des 16. Jahrhunderts aufgesetzt worden sein dürfte. Augenfälligste Baumaßnahme der Spätgotik ist die Ausgestaltung der Dächer über den Emporen als quer zum Schiff stehende Giebel außen sowie im Inneren die Netzgewölbedecke. An den Wänden des Hauptschiffs finden sich Wandgemälde aus dem 13. Jahrhundert, die neben verschiedenen Heiligenfiguren auch Darstellungen von Pilgern zeigen, die dem hl. Jacobus zustreben. Dies lässt vermuten, dass Pilger dem Rhein folgend auf ihrer Wallfahrt nach Santiago de Compostela in der Linzer Pfarrkirche Station machten. Längs der Martinskirche erinnert der Tilman-Joel-Park an den in Linz geborenen kurfürstlichen Kanzler und Rat. Die Pfarrkirche St. Martin umgebende Kirchhof, heute Tilmann-Joel-Park, zeigt Grabfiguren und Grabsteine aus fünf Jahrhunderten.


Marienaltar

Der Marienaltar wurde vermutlich von Johannes Ruysch, einem Neffen des berühmten Linzer Gelehrten Tilman Joel, für die 1462 geweihte und 1818 abgebrochene Ratskapelle auf dem Marktplatz gestiftet. Nach deren Abriss kam der Altar in die Martinskirche und diente dort mit Unterbrechungen bis 1953 als Hochaltar. Von 1967 bis 2021 war das Triptychon der Hauptaltar der Marienkirche. Aufgrund von Problemen mit der Statik der Marienkirche, ziert der Marienaltar nun die Taufkapelle der Pfarrkirche St. Martin.

Geöffnet zeigt der Altar auf dem linken Innenflügel eine Verkündigungsszene. Auf der Mitteltafel werden oben die Geburt Christi und die Anbetung der Heiligen Drei Könige und unten die Darbringung im Tempel sowie Maria und Christus nach der Auferstehung dargestellt. Der rechte Innenflügel zeigt unten die Ausgießung des Heiligen Geistes zu Pfingsten und darüber eine trinitarische Marienkrönung. Auf den Außenflügeln erscheinen links eine zweite Verkündigung und rechts die Kreuzigung mit Maria und Johannes. Maler des Marienaltars ist der so genannte Meister der Lyversberg-Passion, der um 1460 in Köln auftrat. Der Altar ist eines der ersten großen Werke dieses Künstlers und in der langen kölnischen Maltradition verwurzelt.


Gnadenstuhl

Im südlichen Seitenschiff der Pfarrkirche St. Martin befindet sich der sogenannte Gnadenstuhl, ein Kölner Tafelgemälde, das von Tilman Joel für die 1462 geweihte und 1818 abgebrochene Ratskapelle auf dem Marktplatz gestiftet wurde. Das Bild aus der Mitte des 15. Jahrhunderts entstammt der berühmten Kölner Malerschule und zeigt auf Goldgrund Gottvater, der in den Armen den toten Christus hält. Links davon steht zuerst der Apostel Andreas und daneben Johannes der Täufer. Rechts davon sind zuerst der Märtyrer Papst Clemens I. und daneben der hl. Florinus dargestellt, der aus einer Kanne Wein in eine Schale gießt, die eine knieende Frau ihm hinhält. Alle Personen zeigen die ihnen typischen Attribute wie etwa das Andreaskreuz oder den Anker. In der Mitte unten kniet der betende Stifter Tilman Joel, der durch sein Wappen identifiziert wird. Als Schöpfer des Werkes sind der Meister des Marienlebens oder auch der Meister der Lyversberg-Passion naheliegend. Eine eindeutige Zuordnung des Gemäldes zu diesem Meister ist nicht möglich, angenommen wird eine Fertigstellung im Jahre 1461, 1463 traf der Gnadenstuhl in Linz am Rhein ein.




Wichtige Fakten
Linz am Rhein Tilmann-Joel-Park
Zeit:
Montag 10:00 - 17:00
Dienstag 10:00 - 17:00
Mittwoch 10:00 - 17:00
Donnerstag 10:00 - 17:00
Freitag 10:00 - 17:00
Samstag 10:00 - 17:00
Sonntag 10:00 - 17:00
(0049) 2644 2526
info@linz.de

Ort

Impressionen