Januar

Efeu & Efeu-Seidenbiene

Der Efeu und seine Seidenbiene

 

Der heimische oder Gemeine Efeu (Hedera helix) überwuchert gerne mit dunkelgrünen Blättern schattige Mauern und ist für Viele der Inbegriff einer Friedhofspflanze mit eher morbidem Charme. Dabei war er gerade wegen der immergrünen Triebe früher Inbegriff des ewigen Lebens und schon die griechischen Götter ließen sich mit Efeuranken bekränzt darstellen.

Und tatsächlich sichert er mit seinen unscheinbaren Blüten von September bis in den Dezember hinein zahllosen Insekten als reiche Nektarquelle das Überleben. Ameisen, Schwebfliegen, Wespen, Bienen, Falter und sogar Marienkäfer stärken sich an seinem energiereichen Blütennektar. Unter den Faltern fallen besonders der schwarz-rot-weiße Admiral auf, aber auch Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs und Distelfalter lassen sich beobachten.

 

Eine Besonderheit unter den BesucherInnen ist die Efeu-Seidenbiene, eine der letzten Wildbienenarten, die man spät im Jahr noch entdecken kann. Ihre Flugzeit beginnt ca. Ende August. Ihren Namen hat die Art von ihrer wichtigsten Futterpflanze, dem Efeu , der nun zu blühen beginnt. Die Wildbienenart ist spezialisiert lebend und ernährt sich und ihre Brut vorwiegend vom blühenden Efeu. Sie fliegt bis Ende Oktober.

 

Die Efeu-Seidenbiene ist in Deutschland noch weit verbreitet, doch auch ihre Lebensräume werden mehr und mehr begrenzt. Es sind alte Gärten, Parks, Friedhöfe, Weinberge, lichte Wälder und Flugsandfelder. Die Bienen nutzen zum Nestbau vor allem Lößwände, Hänge oder Sandflächen sowie offene Bodenstellen mit ausreichenden Efeu-Beständen in erreichbarer Nähe - diese Kombination kommt allerdings immer seltener vor.

Hinzu kommt, dass die blühenden Efeutriebe allzu oft dem allgemeinen herbstlichen Aufräumen in Garten und Park zum Opfer fallen.

 

Auf dem städtischen Friedhof von Linz kann man die Efeu-Seidenbiene noch in großer Anzahl finden. Dank der richtigen Pflege durch die städtischen Mitarbeiter (Efeu darf blühen!) kann man sie dort in Massen beobachten.

 

Ute Köhler, Stephanie Martin